Basierend auf Materialimpulsen, historischen Quellen und aktuellen Statements zu Solidarität führt Andrea Hubin zur Finissage durch die Ausstellung No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection.
Wir bitten um vorherige Anmeldung unter besucherservice@kunsthallewien.at oder direkt an der Kassa der Kunsthalle Wien Museumsquartier. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Die konzeptionelle Führung ist mit einem Ausstellungsticket kostenlos und findet je nach Bedarf auf Deutsch und/oder Englisch statt.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen eigenen Erfahrungen der Verletzlichkeit und Beziehungen der Solidarität, die ein Individuum oder eine Gesellschaft mit „Anderen“ eingeht? Wie viel Nähe muss ich zu Personen oder Gruppen in Bedrängnis empfinden, um mit ihnen solidarisch zu sein?
Eine Erklärung für die enorme Hilfsbereitschaft der internationalen Gemeinschaft beim Wiederaufbau der Stadt Skopje war, dass die Erdbebenkatastrophe Erinnerungen an die Zerstörung durch Bombardierungen im 2. Weltkrieg aufrief. Die „Stadt der Solidarität“ entstand also auch auf geopolitischen Verwerfungslinien und im Rückgriff auf historische Vorgeschichten.
Zu erzählen wäre aber auch von der Hilfsbereitschaft und Resilienz der lokalen Gemeinschaft in der unmittelbaren Bewältigung der Notlage – nicht zuletzt von dem Vertrauen in Kunst als Mittel existentiellen Beistands.
Was lässt sich daraus für gegenwärtige Perspektiven auf Solidarität ableiten? Haben sich die Koordinaten in einer Zeit multipler Krisen, in der viele mit ihrer Verletzlichkeit und Abhängigkeit von Anderen konfrontiert sind, verschoben? Unter welchen Bedingungen überbrückt Solidarität räumliche, politische oder soziale Distanzen? Und wie kann Kunst hierbei (mit-)wirken?