Lange Zeit war der Bunker unter dem Yppenplatz so gut wie vergessen. Das soll sich nun ändern. In einer dreitägigen Aktion markiert die 2021 gegründete Magistratsabteilung für demokratische Geschichtsschreibung und Erinnerungspraxis im Stadtraum (MA16) den Grundriss des unterirdischen Komplexes auf der Oberfläche des Yppenplatzes und fördert damit zutage, was bisher unsichtbar im Untergrund verborgen lag.
Zugleich startet sie einen Aufruf:
Wer weiß etwas über den Bunker zu berichten?
Wer kann helfen, seine Geschichte zu erinnern?
Gesucht werden Zeitzeug*innen, die über die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Bunkers erzählen können: Menschen, die als Kinder im Krieg im Bunker Schutz gesucht haben oder deren Kinder und andere Personen, die Geschichten aus der Zeit kennen. Menschen, die in der Nachkriegszeit im Bunker Unterschlupf gefunden haben oder ehemalige Marktstandler*innen und Privatmenschen, die die Räume des Bunkers als Lagerraum genutzt haben und Mitarbeiter*innen, welche die Lagernutzung verwaltet haben. Alle, die schon mal ein Nutzungskonzept für den Bunker entworfen haben sowie alle anderen, die zur Erinnerung an die Geschichte des Ortes beitragen können.
Kontaktaufnahme für Gespräche unter: info@brunnenpassage.at oder Tel.: 0043 699 173 666 22
Die Magistratsabteilung für demokratische Geschichtsschreibung und Erinnerungspraxis im Stadtraum (MA16) wurde 2021 vom Künstler*innenkollektiv tangent.COLLABORATIONS und Kompliz*innen gegründet. Als künstlerisch-aktivistische Intervention treibt sie in ihren Aktionen die Vision einer lebendigen und multiperspektivischen Erinnerungspraxis voran, öffnet neue Denk- und Diskursräume, und unterstützt und vernetzt verschiedene aktuelle politische Kämpfe um Denkmäler und Geschichtserzählung im Stadtraum.
Im Rahmen der Initiative Bunker 16 – Artist in Residencies.
Konzeption & Ausführung: tangent.COLLABORATIONS
Kollaborateur*innen: Kathrin Herm, Mirjam Stängl
Eine Kooperation von brunnenpassage und Kunsthalle Wien.